3 Turniere an einem Tag, in einem Ort! Geht denn das?
Angefangen hat alles vor den Sommerferien, als Jörg Zähler und ich per Telefon überlegten, wie es denn in diesem Jahr mit der Regionalen Einzelmeisterschaft der Region Ost aussehen könnte. Schnell waren wir uns einig, dass das stetige Aufteilen der Jungen und Mädchen und der Altersklassen auf verschiedene Spielorte noch nie große Zustimmung gefunden hat, es aber aufgrund fehlender Raumkapazitäten einfach nicht anders umsetzbar war.
Ich fragte abermals in der Briesener Gemeinde nach … die Schule wäre doch ideal. Aber: nein!
Irgendwann fiel mir ein, dass wir einst vor Jahren in Jacobsdorf ein Nachwuchsturnier ausgetragen hatten, doch dies eine einmalige Sache war, da der damalige Betreiber sich beruflich neu orientierte. Das Telefon war schnell zur Hand und das Interesse des neuen Inhabers vorhanden! Es fanden Absprachen statt, jeder hat seine Vorstellungen, doch es ließ sich ein Nenner finden. Erleichterung, doch nun hieß es die Zustimmung der Region Ost einzuholen. Ich verschickte eMails, in der Hoffnung, dass sie die richtigen Ansprechpartner und Organisatoren der anderen Regionen erreichen würden und bat um Rückmeldungen. Die Antwortmails, die ich bekam, bekundeten allesamt ihre Zustimmung. Somit besprach ich wiederum mit Jörg Zähler, dass er nun eine Ausschreibung fertig machen könne. Der Termin „1. Advent“ steht seit Jahren fest.
Die Regionalen Einzelmeisterschaften setzen die Qualifikation der Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Regionen voraus. Nun galt es, hierfür ebenso einen Termin und eine Örtlichkeit zu finden. Schnell erkannten wir Parallelen zur REM und ich tätigte einen weiteren Anruf mit dem Jacobsdorfer Gastwirt, ob es denn noch im Oktober einen freien Samstag in der Gaststätte geben würde. Der 17.10. war noch zu haben. Es ging abermals eine eMail auf die Datenautobahn. Leane Odoy (Pneumant Fürstenwalde), Klaus Hudasch (BSG Stahl Eisenhüttenstadt) und Hans Neumann (Storkower SC) bejahten den Termin und den Ort. Eckhard Philipp (MSV Müllrose) lehnte von vorn herein eine Teilnahme für dieses Jahr ab.
Die Ausschreibung war schnell geschrieben, die Anmeldungen erfolgten zeitnah. Es wurde rasch klar, dass es in den Altersklassen u16 und u18 keine Qualifikation geben muss, da es in beiden Altersklassen zu wenige Jugendliche in unserer Region gibt.
Für die u10, u12 und u14 gab es dann jedoch so viele Anmeldungen, dass ein Spieltag nicht ausreichen würde und es begann die Suche nach einem zweiten Spieltag, der sich allerdings nicht finden ließ. Hans Neumann und ich, wir entschieden uns daher, die Teilnehmerfelder zu verkleinern und für diese Kinder dennoch eine Spielmöglichkeit zu finden.
Außerdem zeigte sich, dass sowohl Niclas Sperling und auch Robin Jacob in der AK u12 mit ihrer Spielerfahrung deutlich dominierten. Das gleiche traf für Daniel Woithe in der AK u14 zu. Nach Rücksprache mit allen betreffenden Vereinen erhielten die drei Jungen einen Freiplatz zur REM Ost und sollten aber dennoch am 17.10. mit eingebunden werden.
In den vergangenen Jahren fand im Oktober in Briesen ein Herbstturnier statt. Per Mail wurde ich mehrfach angesprochen, wann ich denn einen Termin wüsste. Für die nun mehr oder weniger von der Qualifikation ausgeladenen Kinder stellte der Gedanke eines Herbstturnieres eine gute Alternative dar und somit folgte der Ausschreibung für das Qualifikationsturnier eine ähnliche Ausschreibung für das offene Herbstturnier im bewährten Drei-Runden-System.
Nach und nach erreichten mich auch hierfür die Anmeldungen und mir fiel auf, dass sich viele Erst- und Zweitklässler anmeldeten. In den Mails trat öfter die Frage auf, wie eng ich es denn mit der Notation sähe. Ausschreibung ist Ausschreibung, Ausnahmen kann es geben …, aber 10 Ausnahmen?! Daher disponierte ich nochmals neu und die Idee eines 5-rundigen Turnieres ohne Notation fand 100%-igen Zuspruch.
Somit plante ich plötzlich drei Turniere, wobei die Gruppeneinteilung des Herbstturnieres die größte Herausforderung darstellte. Auch in diesem Jahr gab es wieder irritierte Fragen „Warum bin ich denn soweit oben gesetzt? …. Warum spiele ich nicht mit dem/ der in einer Gruppe? …“, weil die Ausschreibung vorsieht, dass maximal 2 Spieler eines Vereines in einer Gruppe sind.
Bis zum 16.10. erreichten mich insgesamt 94 Anmeldungen. Leider kamen dann nur 84 Spieler, 6 von ihnen haben sich bis heute noch nicht „gemeldet“ - komisch!
Erstmals starteten wir mit einer halben Stunde Verspätung, was meiner Person geschuldet ist, da ich die Gruppeneinteilung zwar ansagte, aber die Spieler dennoch nicht wussten, wer mit wem und mit welcher Farbe spielt. Dies setzte ich voraus … upps, Fehler! Einige Spieler saßen dann verkehrt und mussten neu gesetzt werden. Das kostete Zeit. Versprochen: Das passiert nicht mehr!
Die Küken spielten wie immer rasend schnell und absolvierten von 9 bis 11 Uhr drei Runden. Alle anderen Gruppen absolvierten am Vormittag die erste Runde.
Ab 11 Uhr begann das Mittagsband und plötzlich war die Gaststätte „rammelvoll“. Die 32 Plätze waren begrenzt und leider standen nicht alle Eltern und Betreuer auf und machten für diesen Moment Platz. Es standen somit nur 25 Plätze zur Verfügung. Fazit für das nächste Mal: Es wird drei Essen-Etappen geben und die Situation wird sich entspannen.
Vor der zweiten Runde stellte ich kurz und knapp das Hilfsprojekt für vietnamesische Kinder vor, dass bereits am 10. Oktober durch die Simultanveranstaltung mit der WIM Judith Fuchs gestartet ist. Es sind nochmals fast zwanzig Euro gespendet worden, wofür ich mich recht herzlich bedanke. In der kommenden Woche werden alle Gelder an terres hommes überwiesen.
14 Uhr: Die Küken haben ihre letzte Runde beendet und halten alle einen Pokal und einen Sachpreis in der Hand. Der Spaß stand ganz klar im Vordergrund. Patts standen an der Tagesordnung, die Rochade wurde gespielt, weil es der Trainer sagte, aber Treppenmatts gab es auch schon! Und wenn man dem Fachsimpeln zuhört, bleibt die Hoffnung, dass von den zehn Küken der eine oder andere zur Henne oder zum Hahn heranwächst und dem Sport treu bleibt.
Die Siegerehrungen nahm ich in gewohnter Weise nach und nach vor, sonst hätten alle Gruppen bis 18.00 Uhr ausharren müssen, als die letzte Partie von Moritz Kammer vs. Tobias Gohlke endete. Den Sieger der Herzen bezüglich der Preise gewannen unsere 24 Schachschweine. Es hätten mehr sein können, doch wer kann das im Vorfeld erahnen? Schachschweine sind aber auch wirklich eine tolle Sache, wenn man bedenkt, dass dort wöchentlich elterliches Geld hineinwandert, um das nächste Turnier zu finanzieren!
Um halb sieben war die komplette Gaststätte wieder aufgeräumt, mein Auto dafür bis unter das Dach voll, meine Beine deutlich spürbar.
Allein geht`s net! Das weiß jeder. Mit Olafs, Philipps und Leanes Unterstützung sowie den kleinen Hilfen anderer Spieler und Betreuer nebenbei haben wir das Turnier gemeinsam gemeistert. Hilfreich ist auch wieder die Disziplin aller Spieler gewesen, egal ob 5 oder 72 Jahre.
Natürlich darf das Engagement der Familie Korn nicht unerwähnt bleiben. Der Saal wurde gemeinsam am Donnerstag eingeräumt, seit Freitag lief ein zusätzliches Heizgerät, die Preise für Getränke wurden dem Turnier „angepasst“. (Umso verwunderlicher war es auch für mich, dass etliche Erwachsene im Gastraum mitgebrachte Getränke auspackten!? ) Das Vorbereiten und Kochen von drei Wahlessen stellte kein Problem dar. A`la carte für insgesamt etwa 110 Personen wäre für das Küchenpersonal mit meiner vorgegebenen Zeit von 11.00 bis 12.15 Uhr verständlicherweise nicht umsetzbar. Aufgrund der Nachfrage wird der Gastwirt beim nächsten Mal Süßes anbieten. Nervennahrung muss sein!
Und sonst so? Ein Hinweis kam, dass die Spieler zu wenig Platz hätten. Ich werde am 1. Advent schauen, ob es ausreicht an 4 Tischen 9 anstatt 10 Bretter aufzubauen. Alle Teilnehmer sollen sich wohlfühlen, Kritik und Lob bereichern unser Tun.
