Landesklasse Nord - Saison 2019/2020

Einzelergebnisse

Spieler/in DWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Pkt
1 Daniel Woithe 2015 0 ½ 1 ½ 0 ½ 1 3,5/7
2 Werner Püschel 1980 1 ½ ½ 0 1 1 0 4/7
3 Dave Möwisch 1850 ½ 1 1 ½ ½ ½ ½ 4,5/7
4 Jörg Nagler 1864 0 1 1 1 0 ½ 0 3,5/7
5 Sebastian Lischke 1796 0 ½ ½ 1 1 ½ 1 4,5/7
6 Olaf Budach 1771 1 ½ 0 1 1 ½ ½ 4,5/7
7 Stephan Cinkl 1710 0 1 ½ - 1 1 1 4,5/6
8 Philipp Heinrich 1654 1 - 1 0 1 ½ 3,5/5
9 Nino Arndt 1575 0 0/1
10Volker Heinrich 1561
11Rene Kieseling 1303
12Peter Stumm 1280
13Anja Braun 1238
14Dirk Hummel 1232

Zwischenstand

Mannschaft MP BP BW
1 Schachclub Lindow I 13 36 161
2 Schachverein Briesen I 11 32,5 144,5
3 Schachclub Oranienburg II 8 30,5 138
4 SV Preußen Frankfurt (Oder) I 8 29,5 123
5 ESV Eberswalde II 8 27,5 115,5
6 SV Glück Auf Rüdersdorf II 7 27,5 131
7 SV Hellas Nauen I 6 27 128
8 Schachfreunde Schwedt 5 27 121
9 Schachclub Havelland 3 22 102,
10 USV Potsdam II 1 20,5 95,5


Spieltag 1

29.09.2019
SV Briesen I - Schachclub Lindow I 3,5-4,5

„The same procedure as every year“ - Lauri Wylie war wahrscheinlich gar kein Schachspieler, aber in Briesen geht das Gerücht um, dass es sich bei seinem größten Hit „Dinner for one“ tatsächlich um die Geschichte der Mannschaftskämpfe zwischen Briesen und Lindow handelt.
Zumindest hätte man keinen treffenderen Satz zu Papier bringen können.

Das erste Brett der Gäste, FM Walter Schatz, wird von uns regelmäßig beschenkt. War es im letzten Jahr noch Olaf, der einzügig seine Dame spendierte, so zeigte sich in diesem Jahr auch Daniel von seiner großzügigen Seite und gab einen Turm ab. Wenigstens ist ein positiver Trend zu erkennen - die Briesener Schachgemeinde freut sich jetzt schon auf das Jahr 2035, in dem das Briesener Spitzenbrett nur einen Bauern gegen FM Schatz einstellt und sich dann irgendwie ins Remis schummelt.

Eine ähnliche Tradition bahnt sich für Jürgen Melzer an - er kommt nach Briesen, setzt sich an Brett 5, nimmt Sebastian Lischke den Punkt ab und fährt wieder nach Hause. Diesmal war es allerdings kein mysteriöser Turmzug, der Sebastian den Punkt kostete, sondern ein ebenso nebulöses Qualitätsopfer. Wer schon einmal gegen ihn geblitzt hat, hat sicher eine Ahnung, wieviele undurchsichtige Manöver unser Zocker noch im Repertoire hat. Vielleicht reichen die ja nicht bis 2035 - dann wird das eventuell ein richtig gutes Jahr!

Nicht ganz so erfreulich war wieder der Besuch für Angela Wolf. Wie auch im letzten Jahr spielte sie solides Schach, erzielte locker Ausgleich, wahrscheinlich sogar eine bessere Stellung - um dann mit einem ungenauen Zug die Partie einzustellen. Sie nahm es aber locker auf ihre gewohnt sympatische Art, und der Mannschaftssieg dürfte sicher ein kleiner Trost gewesen sein.

Auch nichts Neues bei Stephan. Unser Zeitnotspezialist kämpfte energisch gegen Fred Nagorsnik und die Uhr, aber musste sich am Ende gegen die ruhige und exakte Spielführung seines Gegners geschlagen geben. Ob die FIDE unseren Vorschlag annimmt zur Zulassung einer speziellen Schachuhr, welche nach jeweils 10 Minuten Bedenkzeitverbrauch ein gut hörbares „Ziiiiiiieeeeeeeeeh!“ abspielt, ist ungewiss. Vielleicht gibt es die Mannschaftskasse ja auch her, einen Assistenten zu engagieren, der Stephan alle 10 Minuten einfach kurz schubst.

Ein kleines Gastgeschenk hatten die Lindower aber doch mitgebracht: Guido Giese am zweiten Brett zauberte eine Kombination aufs Brett - deren Loch erkannte Werner jedoch recht zügig. Die Mehrfigur wandelte er dann ruhig und technisch sauber zum Sieg um.

Weiterer Lichtblick am trüben Herbstsonntag war Philipp. Gegen Gerhard Voß erspielte er sich schnell enormen Raumvorteil, und sein Gegenüber verpasste die eine oder andere Chance zum Gegenschlag. Dem finalen Schlussangriff auf der langen Diagonale war dann nichts mehr entgegenzusetzen.

Bleiben noch Dave und Jörg. Sie tauschten Gegner und Brett im Vergleich zum Vorjahr, aber ihre Ergebnisse blieben gleich: Dave hielt gegen Bernhard Kohls souverän das Remis, während Jörg schon in der Eröffnung gegen Peter Helmke erst die Initiative und dann komplett den Faden verlor. Der Versuch, doch noch aktiv ins Spiel einzugreifen, wurde gekonnt gekontert. Oder passabel pariert?! Wirksam widerlegt??
Um den (englischen) Kreis zu schließen: Thanks folks, I'll be here all week!

Als positives Fazit bleibt, dass nur Kaffee ordnungsgemäß ausgeschenkt wurde und niemand über Tigerfelle stolperte. Immerhin…

Direkt aus der Wortspielhölle gehts in 3 Wochen gegen den nächsten starken Gegner - wir besuchen die Schachfreunde von Hellas Nauen. Eine Steigerung wird dringend nötig sein, um nicht mit leeren Händen zurückzukehren.


SV Briesen I - SC Lindow I
1Daniel Woithe 0-1 FM Walter Schatz
2Werner Püschel 1-0 Guido Giese
3Dave Möwisch ½-½ Bernhard Kohls
4Jörg Nagler 0-1 Peter Helmke
5Sebastian Lischke 0-1 Jürgen Melzer
6Olaf Budach 1-0 Angela Wolf
7Stephan Cinkl 0-1 Fred Nagorsnik
8Philipp Heinrich 1-0 Gerhard Voß



Spieltag 2

20.10.2019
SV Hellas Nauen I - SV Briesen I 3-5

Es ist Sonntag der 20. Oktober und was machen wir? Richtig, wir fahren nach Nauen zum Schachspielen. Wir hatten das vor gefühlten vier Wochen schon einmal gemacht, und waren gnadenlos mit 2:6 untergegangen, ohne jeden Brettsieg!

Also schlechte Vorzeichen für diesmal, aber Aufgeben ist nicht, und der Chef hatte analysiert, dass was gehen könnte, und mit Tagesform und Glück und stärkster Besetzung , also vielleicht könnten wir ja sogar 3 Brettpunkte holen …. !? Mal sehen ….

Aber diesmal war alles ein bisschen anders, schon die Einfahrt nach Nauen , irgendwie fremd, alles komisch aber irgendwann fanden wir dann doch das Spiellokal aufgrund des einkalkulierten Zeitpolsters relativ früh! Also erstmal durchzählen ! Ich kam auf 6, die anderen wohl auch, aber dann kam die Meldung, Olaf holt noch die 2 Bahnfahrer, allerdings erst kurz vor Anpfiff. Also alles supi. Wir fingen dann schon mal an, und rückten ein wenig die Figuren und dann kamen die anderen, aber Halt: ich sah nur Olaf und Dave keinen Philipp, wo war der ? Die Erklärung, Zug ausgefallen, Spieler nicht angekommen kampflos 0:1, ein Superstart und ich hatte Angriff gegen meinen Königsflügel, alles Stress !

Dann ging ich erstmal Partien kucken, überall normales Eröffnungsgeplänkel, natürlich noch keine Entscheidungen, aber da! bei Sebastian, klarer Vorteil wunderbar der Junge gleicht aus!, ich hake also das 1:1 ab und widme mich wieder meiner Verteidigung. Nach einiger Zeit kleiner Tumult an Brett 5, F. Krüger freute sich sichtlich über sein …… Dauerschach, nix wars mit Ausgleich, das konnte ich dann mal abhaken, und weiter nirgendwo Land in Sicht!

An Brett 1 wurden komische Züge gemacht, so das die Partie mal für Daniel und dann wieder für Benno gewonnen war, und am Ende (beide in hoher Zeitnot) gabs ein remises Endspiel.

Zwischendurch gabs noch ein klassisches Remis an Brett 6 und ich glaube diese Partie hat nie die Enginebewertung 0,00 verlassen. Inzwischen wurde der Druck gegen meinen armen König größer und ich machte mir schon arg Sorgen aber dann tauschte mein Gegner die stärkste Angriffsfigur ab und ich konnte aufatmen. Also Zwischenstand kucken. Keine Verbesserung!

In meiner Partie konnte ich kleine Vorteile erreichen, ich kam aus der Defensive, konnte Ausgleichen und einen rückständigen Bauern belagern, nach langem Kampf konnte ich diesen Bauern erobern und nach Abtausch gabs ein Endspiel mit einem Bauern mehr für mich, den konnte ich dann verwandeln und? Ausgleich !!

Wie ich noch so am Staunen bin siegten Dave und Stefan, einfach so, ohne das ich groß was davon mitkriegte, wow 4 Punkte und auf den restlichen Brettern sah es gut aus! Ein halber Punkt aus 2 sollte doch wohl zu machen sein, also warten ….,

Nach ca. einer halben Stunde gespannten Wartens hatte Werner eine klare Remisstellung und holte den Mannschaftssieg!

Nach noch viel längerem spannenden Warten machte Daniel dann sein Remis und die 5 Punkte voll.!!

Riesenleistung, diesmal ohne Brettverlust für Briesen!

Nauen umgehauen, das reimte sich für den Nachhauseweg, der diesmal ein ganz anderer war als der vor den gefühlten 4 Wochen. Ein schöner Sonntag ging zuende!

Jörg


Hellas Nauen - SV Briesen
1Benno Zahn ½-½ Daniel Woithe
2Marvin Hänsel ½-½ Werner Püschel
3Mario Oberling 0-1 Dave Möwisch
4Christian Beckmann 0-1 Jörg Nagler
5Frank Krüger ½-½ Sebastian Lischke
6Bernd Zahn ½-½ Olaf Budach
7Niclas Franz 0-1 Stephan Cinkl
8Thomas Löbig +– Philipp Heinrich



Spieltag 3

17.11.2019
SV Briesen I - SC Oranienburg II 5,5-2,5

Am dritten Spieltag ging es gegen den Tabellenführer und Top-Favoriten der Landesklasse Nord SC Oranienburg II. Nach der etwas unglücklichen Niederlage am ersten Spieltag gegen Lindow und dem souveränen Sieg gegen Nauen sollte sich am heutigen Spieltag zeigen, in welche Richtung es in dieser Saison für uns geht. Die zweite Vertretung des SC Oranienburg ist gespickt mit erfahrenen Haudegen, die überwiegend eine DWZ von weit über 1800 aufweisen können. Wir hielten mit unserer Bestbesetzung, dagegen, was uns einen heißen Tanz auf den Brettern garantieren sollte.

Während es auf einigen Brettern wie bei Werner an Brett 2 gegen Carsten Schwenteck eher ruhig losging, musste sich Daniel gegen Benjamin Matthes am ersten Brett gegen das französische Flügelgambit erwehren. An Brett 7 bei Stephan gegen Ekkehard Ellenberg war durch ein frühes h4 im Königsinder ebenfalls früh Dampf auf dem Kessel. Ich musste gegen meine Angsteröffnung, dem Londoner System ran und stand schon früh unter Druck.

Jörg an Brett 4 erwischte gegen Gerhard Großmann einen Sahnetag. Er spielte druckvoll, ließ seinen Gegner kaum Luft zum Durchatmen und veredelte dann seine gute Stellung zum ersten vollen Punkt des Tages. Das war aus meiner Sicht die erste große Überraschung, woran die Oranienburger zu knabbern hatten.

Sebastian legte mit einem guten Remis an Brett 5 gegen Richard Pfeiffer nach. 1,5:0,5.

Ich konnte mich nach einigen ungenauen Zügen meines Gegners Jörg Engberg befreien und eine volle Leichtfigur gewinnen. Mein Gegner kämpfte aber verbissen weiter und ich musste meine Leichtfigur zurückgeben, konnte allerdings in ein gewonnen Endspiel mit drei Mehrbauern abwickeln, was den nächsten vollen Punkt für uns bedeutete. 2,5:0,5.

Nun begann die spannendste Phase der Begegnung, da es an vielen Brettern kritische Stellungen und enorme Zeitnotprobleme gab, sodass man gar nicht wusste, wo man zuerst mitfiebern sollte.

Olaf hatte an Brett 6 gegen das äußerst starke Spiel von Ulrich Stegemann einige Zeit mithalten können, musste dann aber beim Übergang ins Endspiel doch zwei Bauern abgeben.
Stephan hatte massive Zeitnotprobleme und seine Stellung war kurz vor dem Zusammenbrechen.
Bei Werner ging es ebenfalls drunter und drüber mit gegenseitigen Angriffsmotiven, Fesselungen und Drohungen.
Einzig Phillip hatte gegen guten Zeitvorsprung und zwei Leichtfiguren gegen einen Turm.

In dieser kritischen Phase brachte Daniel seinen Mehrbauern souverän bis ins gewonnene Endspiel durch und konnte wieder für etwas mehr Ruhe sorgen. 3,5:0,5.

Für Olaf waren zwei Minusbauern im Springerendspiel dann doch zu viel und er musste trotz weiterem Kampf die Waffen strecken. 3,5:1,5.

Werner behielt in kritischer Stellung die Nerven und konnte mit seinem enorm wichtigen Remis zum 4:2 erhöhen, was uns einen sicheren Mannschaftspunkt bescherte.

Auf einmal sah es auch bei Stephan ziemlich gut aus. Trotz massiven Zeitvorteils verlor sein Gegner komplett den Faden und hatte am Ende wahrscheinlich sogar eine verlorene Stellung auf dem Brett. Um aber die Nerven zu schonen und den Mannschaftssieg zu sichern, willigte Stephan ins Remis ein. Damit belohnte sich Stephan für den tollen Kampfgeist in aussichtsloser Lage und sicherte uns das 4,5:2,5!

Das Sahnehäubchen auf der Torte lieferte Philip mit einer tollen Partie gegen Karl-Heinz Kaufmann. Zwar konnte sich sein Gegner mit nur noch einer Sekunde auf der Uhr über die Zeitkontrolle retten, Philipp ließ allerdings nicht nach und brachte seinen Freibauern durch und besiegelte unseren ersten Heimsieg der Saison!

Mit 5,5:2,5 konnten wir Oranienburg II überraschend deutlich schlagen und den zweiten Tabellenplatz erobern. In der nächsten Runde geht es in die Landeshauptstadt gegen den USV Potsdam II. Die letzte Begegnung konnten wir gewinnen, damals aber noch in der Landesklasse Süd. Hoffentlich können wir an die Leistungen der beiden letzten Spieltage anknüpfen und die Tabellenspitze weiter angreifen.

Dave Möwisch


SV Briesen I - Oranienburg II
1Daniel Woithe 1-0 Benjamin Matthes
2Werner Püschel ½-½ Carsten Schwenteck
3Dave Möwisch 1-0 Jörg Engberg
4Jörg Nagler 1-0 Gerhard Großmann
5Sebastian Lischke ½-½ Richard Pfeiffer
6Olaf Budach 0-1 Ulrich Stegemann
7Stephan Cinkl ½-½ Ekkehard Ellenberg
8Philipp Heinrich 1-0 Karl-Heinz Kaufmann



Spieltag 4

08.12.2019
USV Potsdam II - SV Briesen I 4-4

Nach dem überraschenden Erfolg gegen die favorisierten Oranienburger wollten wir in der vierten Runde an die hervorragenden Leistungen anknüpfen und gegen den aktuellen Tabellenletzten USV Potsdam II nachlegen, um weiter die Tabellenspitze anzugreifen. Leider mussten wir im Vorfeld mit zahlreichen Absagen kämpfen und letztendlich konnten wir nur mit 7 Spielern antreten. Dafür war Nino nach einer etwas längeren Schaffenspause mal wieder mit am Start.

Kurz vor dem Startschuss dann die erste Überraschung für uns: erstmals in dieser Saison traten die Potsdamer in Bestbesetzung mit dem Nationalspieler der Seychellen Andre Stratonowitch an, der auch schon bei der Schacholympiade auf Punktejagd ging. Somit lagen wir nicht nur mit 0:1 zurück, sondern mussten auch so einige Vorbereitungen über Bord werfen.

Ich durfte gegen WFM Eveline Nünchert und die Kan-Variante der sizilianischen Verteidigung spielen und konnte die Stellung glücklicherweise ausgeglichen halten. Nach dem Abtausch einiger Figuren stand meine Gegnerin zwar minimal besser, aber ein Durchbruch war nicht in Sicht, weshalb wir uns auf Remis einigten. 0,5:1,5.

Daniel machte seine Sache am Spitzenbrett gegen FM André Stratonowitch ebenfalls gut und konnte die Stellung im Gleichgewicht halten. Zwischendurch war durch einen möglichen Bauernvorstoß vielleicht sogar mehr drin gewesen, aber ein Remis ist trotzdem ein beachtliches Resultat gegen solch einen Top-Spieler. 1:2.

Somit konnten wir die vermeintlich stärksten Spieler des USV neutralisieren und ich war guter Hoffnung, dass an den anderen Brettern für uns was geht.

So konnte Olaf eine Figur gegen Heidrun Bade gewinnen und den ersten vollen Punkt des Tages klarmachen. 2:2.

Sebastian hatte eine typische „Sebastian-Stellung“ gegen Peter Kraatz auf dem Brett. Mit deutlich mehr Raumvorteil und klaren Angriffspunkten in der gegnerischen Stellung spielte Sebastian voll auf Gewinn. Nach einigen Irrungen und Wirrungen im weiteren Verlauf, konnte er letztendlich einen Mehrbauern im Endspiel durchbringen und die vorzeitige Führung erringen. 3:2.

Nino musste sich einem starken Königsangriff seiner Gegnerin Jutta Scholz erwehren, den er mit wenig Zeit auf der Uhr leider nicht sauber parieren konnte. 3:3.

Die letzten beiden verbliebenden Partien sollten über die volle Distanz gehen und im Blitzen entschieden werden, was der Spannung bis zum Ende keinen Abbruch tat.

Jörg spielte gegen Reinhard Nünchert, während Werner mit Helmut Scheide die Klingen kreuzte. Jörg hatte bereits im Mittelspiel die deutlich aktiveren Figuren, ließ seinen Gegner aber wieder zu Atem kommen und musste sich mit einem gegnerischen Freibauern rumplagen.

Werner dagegen stand schon während der ganzen Partie etwas passiv und musste sich dem druckvollen Spiel seines Gegners erwehren. Jörg konnte später den gegnerischen Freibauern gewinnen und hatte einen Mehrbauern im Turmendspiel und den aktiveren König. Zudem hatte sein Gegner massive Zeitprobleme und überschritt letztendlich die Zeit, was uns wieder in Führung brachte 4:3.

Werner, der von dem Ergebnis nichts mitbekam, hatte zunehmend mit seiner Stellung zu kämpfen und setzte alles auf eine Karte, da sein Gegner nicht mehr viel Zeit auf der Uhr hatte. So blitzten beide bis zum bitteren Ende. Helmut Scheide behielt aber die Nerven, brachte einen Freibauern durch und setzte innerhalb der Zeit noch Matt. Hut ab! 4:4.

Schade. Leider hat uns diesmal das nötige Glück zum Mannschaftssieg gefehlt. Allerdings war die Ausgangslage mit einem Spieler weniger und der starken Aufstellung des USV Potsdam nicht sehr günstig. Hoffentlich klappt es gegen den Schachclub Havelland in der nächsten Runde wieder besser mit den Mannschaftspunkten.

Dave Möwisch


USV II - SV Briesen
1André Stratonowitsch ½-½ Daniel Woithe
2Helmut Scheide 1-0 Werner Püschel
3Eveline Nünchert ½-½ Dave Möwisch
4Reinhard Nünchert 0-1 Jörg Nagler
5Peter Kraatz 0-1 Sebastian Lischke
6Heidrun Bade 0-1 Olaf Budach
7Regina Frehde +– Stephan Cinkl
8Jutta Scholz 1-0 Nino Arndt



Spieltag 5

19.01.2020
SV Briesen I - Schachclub Havelland 4,5-3,5

SV Briesen - SC Havelland
1Daniel Woithe 0-1 Gert-Wolfram Schulz
2Werner Püschel 1-0 Jörg Schellknecht
3Dave Möwisch ½-½ Dr. Egmar Rödel
4Jörg Nagler 0-1 Mario Salzwedel
5Sebastian Lischke 1-0 Udo Schüssler
6Olaf Budach 1-0 Dr. Patrick Billian
7Stephan Cinkl 1-0 Norbert Gerlach
8Philipp Heinrich 0-1 Horst Mohr



Spieltag 6

09.02.2020
SV Preußen Frankfurt I - SV Briesen I 2,5-5,5

„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“

Das Spitzenspiel der 6. Runde fand zwar in Oranienburg statt, aber auch in Frankfurt gings um Einiges: der 3. gegen den 4., und nur der Sieger konnte wohl noch eine kleine Chance auf den Staffelsieg wahren.
Ein Plan für den Wettkampf war auch schnell entworfen: keine unnötigen Verwicklungen gegen die enorm soliden Frankfurter, die in dieser Saison erst 7 Bretter abgeben mussten, positionell gesundes Schach und irgendwo wird sich irgendwie schon eine Chance ergeben auf den entscheidenden ganzen Punkt.

Jörg an Brett 4 machte den Anfang. Sein Gegner Jan Hentschel spielte sehr genau, so dass für Jörg nur eine Möglichkeit blieb: runter mit dem Holz. Das klappte auch hervorragend, und auf ein Schwerfigurenendspiel hatten dann wohl beide keine Lust mehr. 0,5-0,5

Vor Yulian Strus' schachlichen Fähigkeiten hatte der Mannschaftsleiter schon ausführlich gewarnt, und passenderweise durfte er diese an Brett 6 dann selbst genießen. Olaf konnte allerdings recht schnell jeden Anflug von Initiative unterbinden, und sich sogar eine sehr vorteilhafte Stellung erspielen. Das Remisangebot war 100% taktisch motiviert und konnte von seinem Gegner nicht sinnvoll abgelehnt werden. 1-1

„Positionell, gesund, solide“ - nicht unbedingt die ersten Assoziationen, die man mit Sebastians Schach verbindet. So hatte er auch recht fix ein originelles und kompliziertes Mittelspiel, bei dem mal wieder keiner durchblickte außer Sebastian und sein Gegner an Brett 5, Dr. Joachim Jacobs. Bevor es richtig wild werden konnte, mit unklarem Damenopfer gegen 3 Leichtfiguren, nahm er aber auch mit Rücksicht auf die Nerven des Mannschaftsleiters das Remisangebot an. 1,5-1,5

Dave sah sich an Brett 3 dem in dieser Saison noch ungeschlagenen Siegfried Preuß gegenüber. Er konnte sich eine vorteilhafte Stellung erspielen, aber verpasste wohl irgendwo auf dem Weg den entscheidenden Schlag. Kurz bevor sich die Partie dann eventuell doch noch in die andere Richtung drehen konnte, einigte man sich auf die Punkteteilung. 2-2

Ähnlich verlief es an Brett 1. Daniel konnte seine Initiative lange aufrecht erhalten, aber die rechte Gewinnvariante war einfach nicht zu finden. Es folgte Abtausch nach Abtausch, die sich nicht sinnvoll verhindern ließen, und bevor die Kiebitze schlafend von den Ästen fallen konnten, reichte man sich in nahezu toter Endspielstellung die Hände. 2,5-2,5

Philipp an Brett 8 hatte mit Wilhelm Jeremias einen für uns unbekannten Gegner, aber merkte sicherlich recht zügig, dass die Frankfurter da keinen Patzer aus dem Hut gezaubert hatten. Es entwickelte sich eine zähe Partie, in der keine Seite große Fortschritte machen konnte. Philipp nutzte dann die Gelegenheit, mit verdoppelten Türmen auf der einzigen offenen Linie eine unangenehme Druckstellung aufzubauen, welche objektiv wohl zu halten war, aber im praktischen Spiel einfach nur perspektivlos und undankbar. Sein Gegner setzte nochmal alles auf eine Karte und gab 3 Bauern, um seinen eigenen Freibauern in Bewegung setzen zu können, aber Philipps König eilte noch rechtzeitig zur Hilfe. 3,5-2,5

Kompliziert wars zunächst auch an Brett 7. Stephan musste sch mit „seiner“ Lieblingsverteidigung auseinandersetzen, und große Fortschritte waren nicht in Sicht. Sein Gegner Marcel Zierke versuchte sich dann aber an einer Kombination, wohl auf der Suche nach Dauerschach, die allerdings einfach nur einen Springer kostete. Die Mehrfigur nutzte Stephan dann ruhig aus, und stellte den Mannschaftssieg sicher. 4,5-2,5

Das letzte laufende Spiel an Brett 2 war zwar im Sinne des Mannschaftskampfes nicht mehr allzu wichtig, aber dafür wohl das interessanteste und spannendeste Spiel. Ein offener Schlagabtausch, der in einem Endspiel mit Dame+Turm und ungleichfarbigen Läufern mündete. Erst hatte hier der Frankfurter Jens Gellert die in diesen Stellungen so wichtige Initiative, aber mehr als ein Mehrbauer wollte zunächst nicht rausspringen. Werner bemühte sich um Gegenspiel auf den schwachen Feldern, und konnte dann mit einer nur durch zugelassenes Dauerschach abzuwehrenden Mattdrohung dann das Remis erzwingen. Bis sein Gegner aus dem Dauerschach direkt ins Matt lief…. 5,5-2,5

Sicherlich ein verdienter Mannschaftssieg aufgrund der gelungenen Unsetzung des Plans, keine Bretter abzugeben, aber vielleicht einen Punkt zu hoch ausgefallen. Nun gilt es, konzentriert an die kommenden, ebenfalls nicht einfachen Aufgaben ranzugehen und auf einen Ausrutscher der Bayern, ähm, Lindower zu hoffen.

Preußen Frankfurt - SV Briesen
1Michael Heinsohn ½-½ Daniel Woithe
2Jens Gellert 0-1 Werner Püschel
3Siegfried Preuß ½-½ Dave Möwisch
4Jan Hentschel ½-½ Jörg Nagler
5Dr. Joachim Jacobs ½-½ Sebastian Lischke
6Yulian Strus ½-½ Olaf Budach
7Marcel Zierke 0-1 Stephan Cinkl
8Wilhelm Jeremias 0-1 Philipp Heinrich



Spieltag 7

01.03.2020
SV Briesen I - Schachfreunde Schwedt 4,5-3,5

In der siebenten Runde der Landesklasse Nord ging es für uns gegen die Schachfreunde aus Schwedt, die bislang eine eher unglückliche Saison gespielt haben und am unteren Ende der Tabelle zu finden sind. Dafür fallen sie mit einheitlichen Vereins-T-Shirts auf, auf denen alle Platzierungen der vergangenen Spielzeiten abgebildet sind. Unser Ziel war es, unseren aktuellen zweiten Tabellenplatz zu festigen und auf einen Ausrutscher der Lindower zu lauern.

Aufgrund immerwährender Baustellen am Schienennetz der Deutschen Bahn kam ich verspätet in Briesen an. Dankenswerterweise stand Volker schon wartend am Bahnhof und fuhr mich zu unserem Spiellokal, wodurch ich nur 5 Minuten Bedenkzeit verloren hatte.

Die erste Entscheidung fiel, wie sollte es auch anders sein, an Sebastians Brett. Seine Gegnerin Sylvia Kaube opferte eine Leichtfigur gegen zwei Bauern. Allerdings dominierten Sebastians Springer das gegnerische Zentrum, weshalb eine weitere Leichtfigur seiner Gegnerin für zwei weitere Bauern dran glauben musste. Da die generische Bauernwalze erst gar nicht in Fahrt kam, gab Sebastians Gegnerin zeitnah auf. 1:0.

Jörg hatte seine Partie gegen Norbert Mundt eigentlich ganz gut im Griff. Allerdings gelang es seinem Gegner in Jörgs Stellung einzudringen und einen durchdringenden Mattangriff zum vollen Punkt zu vollenden. 1:1.

Olaf versuchte in seiner Partie gegen Wolfgang Kind einen etwas zu optimistischen Angriff am Königsflügel. Nach einem schönen Konter benötigte er viel Zeit, um die Stellung halbwegs spielbar zu halten. Zumindest fand er dann aber den richtigen Zeitpunkt, durch Abtausch die Stellung zu vereinfachen. Kurz vorm Endspiel einigte man sich dann in ausgeglichener Stellung auf Remis. 1,5:1,5.

Ich konnte gegen Ralf Werner bereits in der Eröffnung einen Bauern gewinnen beziehungsweise opferte mein Gegner einen Bauern für fragwürdige Kompensation. Im Mittelspiel spielte ich zu vorsichtig und gab den Bauern zurück für minimalen Vorteil. Wie sich später rausstellte, waren meine Bedenken völlig unbegründet und der Bauer locker zu halten. Im weiteren Partieverlauf konnte ich mir zwar Raumvorteil erarbeiten, aber zu einem Durchbruch reichte es nicht mehr. 2:2.

Zu diesem Zeitpunkt ging es Schlag auf Schlag und die Ereignisse überschlugen sich. Philipp hatte 4 Bauern mehr, weshalb ich den Punkt schon längst eingeplant hatte. Sein Gegner Frank Oestreich kämpfte aber verbissen weiter. Werner war mal wieder in Zeitnot gegen Steffi Pachow und hatte eine kritische Stellung auf dem Brett. Daniel und Stephan hatten für mich unklare Stellungen, aber auch hier bahnte sich jeweils eine Zeitnotschlacht an.

Dann der Schock. Philipp hatte bei einem missglückten Abtauschversuch seine Dame gegen Turm und drei Bauern verloren. Da zeigt sich mal wieder, dass sich Kampfgeist lohnt. Frank Oestreich war nach eigenen Angaben so positiv geschockt und durcheinander, dass er ins Remis einwilligte um nicht den halben Punkt wieder zu gefährden. 2,5:2,5.

Steffi Pachow dagegen zeigte präzises und zielstrebiges Spiel gegen Werners immer schlechter werdende Stellung. In enormer Zeitnot gab Werner eine Leichtfigur und erhoffte sich zumindest etwas Gegenspiel durch das Schaffen von Freibauern. Allerdings spielt seine Gegnerin den Vorteil souverän runter und holte sich verdient den ganzen Punkt. 2,5:3,5.

Nun hing es an unseren Zeitspezialisten Daniel und Stephan, die nun unbedingt gewinnen mussten, um den Mannschaftssieg noch zu holen. Daniel zeigte seine tolle aktuelle Form und konnte gegen Beate Pfau in Zeitnot ein schönes Mattmotiv in der gegnerischen Stellung finden und zum Sieg veredeln. 3,5:3,5.

Nun hing es an Stephan, der in dieser Saison erst so richtig in Fahrt kommt, den Spieltag zu entscheiden. Im Gegensatz zu so manch anderen Partien hatte sein Gegner Reimar Metzke noch weniger Zeit als er selbst. In nervenaufreibender Zeitnot stellte dann sein Gegner plötzlich einzügig einen Läufer ein, den Stephan dankend annahm und den Vorteil ruhig runterspielte.

Somit endete ein wirklich spannender Sonntag mit vielen Emotionen mit einem 4,5:3,5-Mannschaftssieg über die Schwedter Schachfreunde, die noch um den Klassenerhalt bangen müssen. Wir konnten dagegen den zweiten Tabellenplatz festigen und haben nun 3 Mannschaftspunkte Vorsprung auf den aktuellen Dritten Oranienburg. Da sich Lindow aber bislang keine Blöße gibt, scheint ein Staffelsieg immer unwahrscheinlicher. Allerdings sind noch zwei Runden zu spielen und gegen ESV Eberswalde II in der nächsten Runde wird wieder voll angegriffen.

Dave Möwisch


SV Briesen - SF Schwedt
1Daniel Woithe 1-0 Beate Pfau
2Werner Püschel 0-1 Steffi Pachow
3Dave Möwisch ½-½ Ralf Werner
4Jörg Nagler 0-1 Norbert Mundt
5Sebastian Lischke 1-0 Sylvia Kaube
6Olaf Budach ½-½ Wolfgang Kind
7Stephan Cinkl 1-0 Reimar Metzke
8Philipp Heinrich ½-½ Frank Oestreich



Spieltag 8

15.03.2020
SV Briesen I - ESV Eberswalde II



Spieltag 9

29.03.2020
SV Glück Auf Rüdersdorf II - SV Briesen I



Zuletzt geändert: 2020/03/02 19:09